Das Licht der Welt – In der Heiligen Nacht

Erste Lesung aus dem Buch Jesaja, Kapitel 9
1 Das Volk, das in der Finsternis ging, / sah ein helles Licht; über denen, die im Land des Todesschattens wohnten, / strahlte ein Licht auf.
2 Du mehrtes die Nation / schenktest ihr große Freude. Man freute sich vor deinem Angesicht, / wie man sich freut bei der Ernte, / wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird.
3 Denn sein drückendes Joch und den Stab auf seiner Schulter, den Stock seines Antreibers zerbrachst du wie am Tag von Midian. /
4 Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft, / jeder Mantel, im Blut gewälzt, / wird verbrannt, wird ein Fraß des Feuers.
5 Denn ein Kind wurde uns geboren, / ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt. / Man rief seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, / Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.
6 Die große Herrschaft / und der Friede sind ohne Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, / um es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit, / von jetzt an bis in Ewigkeit. Der Eifer des Herrn der Heerscharen / wird das vollbringen.

Kerze
Autorin:
Sigrid Haas, Diplomtheologin, Mannheim

 
Die Predigt:
Das Licht der Welt

Liebe Leserin, lieber Leser,
Das Licht der Welt – kommt von Gott
Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht. Diese Verheißung machte der Prophet damals den Menschen, die in Angst, Unterdrückung und einem verwüsteten Land lebten.

Ähnlich ist unsere Situation heute. Eine unsichtbare Dunkelheit, eine lähmende Schwere, eine wachsende Angst und Verzweiflung, die alles Leben zu ersticken drohen, fesseln seit dem Frühjahr die ganze Welt. Und je länger sie anhalten, desto unerträglicher und vor allem zerstörerischer werden sie. Wir werden reduziert auf das Über-Lebensnotwendige, zum Rückzug in die Wohnung gezwungen, zurückgeworfen auf uns selbst. Milliarden von Menschen fühlen sich hilflos, weil ihr Leben zusammenbricht, ihre Gesundheit, ihre Familie, ihre wirtschaftliche Existenz, ihre ganze Zukunft zerstört werden. Und die Regierenden lassen sie weitgehend allein. Für die, welche keinen Glauben (mehr) an Gott haben, gibt es nur noch endlose Dunkelheit. Angst ist der größte Feind des Lebens. Sie schwächt nicht nur massiv unser Immunsystem, sondern hält uns beständig im Über-lebensmodus.

Der „Feind“ ist tückisch – so winzig, dass er unseren Augen verborgen bleibt. Die unsichtbare „Krone“ (corona lateinisch für Krone) verbindet uns alle unfreiwillig miteinander und trennt uns gleichzeitig voneinander. Aber sie fordert uns auch zur Entscheidung heraus: Lassen wir uns die Dornenkrone aufsetzen oder setzen wir uns selbst die Königskrone auf? Nehmen wir als Ebenbilder Gottes die Verantwortung für unser Leben in die Hand? Und suchen wir, im Einklang mit dem göttlichen Willen, Lösungen aus dem Herzen heraus? Beschützen wir jene, die am allermeisten leiden: die Kinder, Einsamen, Kranken und Alten? Und stellen wir uns auch unserer Angst vor dem Tod? Wir verdrängen gern, dass wir bereits nach unserem ersten Atemzug unaufhaltsam dem Tod entgegengehen…! Verbringen wir also unsere kostbare Lebenszeit nur mit Dingen, Tätigkeiten und Menschen, die uns gut tun. Und so schrecklich der Verlust eines geliebten Menschen ist, so ist der Tod doch nicht das Ende.

Über die Medien werden wir rund um die Uhr mit dem C-Wort hypnotisiert, das fast wie eine neue Weltreligion erscheint: Es gibt Propheten und Prophetinnen, welche die Apokalypse herbeibeschwören, Erkennungszeichen, strenge Gebote, drastische Verbote, (Tod)Sünden, Bestrafungen, Rituale, Litaneien und ein rettendes Heilmittel, das alle dankbar empfangen sollen. Andere Meinungen werden als ketzerisch gebrandmarkt, die Betroffenen entsprechend behandelt, ja sogar zur Denunziation wird aufgerufen.

Weihnachten 2020 ist (wie schon Ostern) so anders, wie es noch niemals in der christlichen Geschichte war! Und wir halten sehnsüchtig Ausschau nach dem Licht und einem Retter, der den Alptraum endlich beendet und die drohende Apokalypse verhindert.

Bringen uns die Regierenden der Welt mit ihren Maßnahmen wirklich das Licht und die Rettung? Sind die drastischen Einschränkungen unserer Grundrechte tatsächlich die Lösungen und Heilmittel, die sie uns mit allen Marketing-Tricks verkaufen wollen?

Wecken diese Schlagwörter in Ihnen wahrhaftiges Vertrauen? Distanzierung, Kontakt- und Umarmungsverbot, Quarantäne, Veranstaltungs-, Versammlungs- und Reiseverbot, Singverbot, Masken- und Desinfektions-Zwang, Bußgeld, Massen-Tests, Infizierten- und Todeszahlen, Shut-Down (alles zumachen), Lock-Down (alle einsperren), Durch-Impfung der Bevölkerung mit dem rettenden Serum (mit fragwürdigen Inhaltsstoffen und ohne langjährige Studien)…? Die Quantenphysik hat gezeigt, dass alles Energie ist, Worte, Gedanken und Gefühle erschaffen so Realität. Was erschaffen wir uns also seit fast einem Jahr…?

Könnte es nicht auch ganz andere Lösungen geben, welche die Menschen nicht ihrer Grundrechte beraubt und sie beständig in Angst und Hilflosigkeit hält? Warum wird beispielsweise nicht täglich das Wissen verbreitet, wie wir Krankheiten verhindern und unsere Selbstheilungskräfte stärken können? Warum wird nicht hingewiesen auf die sehr hohe Test-Fehlerquote, die übergroße Mehrheit der Infizierten mit nur schwachen bis gar keinen Symptome, das Durchschnittsalter der Toten (83 Jahre und mit Vorerkrankungen), es deshalb keine generelle Übersterblichkeit und damit auch keine Pandemie gibt?

Woran können wir erkennen, ob diese Verkünder und Verkünderinnen, diese „Retter“ wirklich von Gott bzw. der Heiligen Geistkraft inspiriert sind…? Das kann jede und jeder nur für sich selbst beantworten. Denn wir alle sind einzigartig: in unserer Wahrnehmung, unserem Glauben und unserer Bereitschaft, konsequent in Selbstverantwortung, Selbstachtung und Selbstliebe zu leben.

Das Licht der Welt – kam in Jesus auf die Erde
Viele haben vergessen, woher sie kommen und wohin sie nach ihrem Tod wieder zurückkehren: Im Anfang war das Wort, und das Wort war Gott. Alles ist durch das Wort geworden. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (Joh 1,1-4) Wir alle kommen spirituell aus Gott und physisch aus dem Kosmos. Alles Leben unterliegt dem Kreislauf von Geburt und Tod. Die Erde ist unsere Mutter, sie ernährt und schützt uns, und zu ihr kehren wir nach dem Tod wieder zurück. Wenn wir uns wieder unserer tiefen Verbindung mit der Natur, Mutter Erde und dem ganzen Kosmos bewusst werden, können wir fest verwurzelt wie ein Baum sein und dem Leben vertrauen. Es gibt keine Trennung zwischen uns, der Schöpfung und Gott.

Gott ist Liebe und die Quelle allen Seins. In Jesus ist die göttliche Liebe für uns be-greif-bar geworden – in Gestalt eines hilflosen Babys, angewiesen auf die Fürsorge seiner Mutter und anderer Menschen. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt, aber die Welt erkannte ihn nicht. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. (Joh 1,9-10.14) Jede und jeder ist ein Teil der Manifestation Gottes auf der Erde. Und so wird in jedem Menschenkind Jesus neu geboren. Schützen wir dieses zerbrechliche Leben.

Die ganze Schöpfung ist ausgerichtet auf Dialog und Kooperation. Liebe braucht immer ein Gegenüber, aber auch eine klare Entscheidung füreinander und ein offenes Herz, um sowohl empfangen als auch geben zu können. Dann kann Jesus in uns Mensch werden und die göttliche Liebe durch uns in die von Angst und Dunkelheit erfüllte Welt strahlen.

Jesus sagte über sich selbst: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern das Licht des Lebens haben. (Joh 8,1) Wie diese Nachfolge aussehen soll, hat Jesus uns in einfachen Worten vermittelt und kompromisslos vorgelebt. Was würde er jetzt tun, sich an alle Ge- und Verbote halten…? Wir wissen es nicht. Aber Jesus hat immer die Nähe der leidenden Menschen gesucht und menschenverachtende oder unsinnige Regeln bewusst missachtet.

Das Licht der Welt – sind wir
Jesus hat uns in seine Nachfolge berufen, um sein Werk weiterzuführen: Ihr seid das Licht der Welt! (Mt 5,14) Wenn wir leben wie er gelebt hat – und das bedeutet vor allem, sich selbst treu zu sein -, dann wird unser Weg immer vom göttlichen Licht erleuchtet sein.

So hell wie möglich leuchten können wir, indem wir Jesu Botschaft glaubwürdig leben: „Das Licht bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor.“ Dazu gehören auch sehr viel Mut und Wachsamkeit: Prüft, was dem Herrn gefällt, und habt nichts gemein mit den Werken der Finsternis, sondern deckt sie auf! (Eph 5,8-10) Darum wollen wir nicht schlafen wie die anderen, sondern wach und nüchtern sein. (1 Thess 5,5) Erheben wir unsere Stimmen, stellen uns auf die Seite der Schwachen und Leidenden und weisen die Verantwortlichen in ihre Grenzen, wenn sie nicht zum Wohle aller handeln. Sonst werden bald sehr viel mehr Menschen an den Folgen der Zwangsmaßnahmen sterben als am Virus.

Jede und jeder Einzelne ist besonders jetzt aufgerufen, die Wahrheit ans Licht zu bringen, auch wenn sie unerträglich, schmerzhaft und unvorstellbar, ja sogar gefährlich ist. Wir werden gezwungen, genau hinzuschauen. Benutzen wir unser logisches Denken, zeigen wir Widersprüche auf, hinterfragen wir kritisch, was wir tagtäglich in den Medien sehen und hören, informieren wir uns auch in unabhängigen Medien und bei Menschen vor Ort. Und gehen wir dann in die Stille, um mit dem Herzen zu prüfen, was die Wahrheit ist. Die oberste Instanz ist unser Gewissen, und das beste Navigationsinstrument ist unser Herz, denn in ihm wohnt Gott. Hören wir also auf diese Stimme und erfüllen wir den Auftrag Jesu, Licht zu sein für die Ängstlichen, Verzweifelten, Trauernden, Verlassenen, die so sehr der Hilfe bedürfen. Damit wir uns, befreit von Masken, Desinfektionsmitteln und Abstand wieder wie Menschen begegnen und einander anschauen und berühren können.

Krisen sind immer auch Chancen zu (längst überfälligen) Veränderungen. Die Menschheit steht am Scheideweg – die „Krone“ ist gewissermaßen eine Art Endgericht – mögen wir den Mut haben, den Weg der Liebe, des Lebens, des Lichts und der Wahrheit zu wählen, um wahrhaft Mensch zu werden…! Amen.

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2 Antworten auf Das Licht der Welt – In der Heiligen Nacht

  1. Ulrike Ruppert sagt:

    Unsere Freiheit hört da auf, wo er Schutz der anderen anfängt. Das ist im wahrsten Sinn christliche Nächstenliebe. Jesus würde sicher auch eine Maske tragen.

  2. Sigrid Haas sagt:

    Jesus war ständig von großen Menschenmengen umgeben, darunter unzähligen Kranken mit den verschiedensten Krankheiten, die er berührte oder sie ihn, trotzdem trug er keinerlei „Schutzausrüstung“, er würde heute sicher genauso handeln!

    Mk 1,40-41 Jesus berührt einen Leprakranken
    Ein Aussätziger kam zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du mich rein machen. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will – werde rein!

    Mk 6,56 Gruppen von Kranken berührten Jesus
    Und immer, wenn er in ein Dorf oder eine Stadt oder zu einem Gehöft kam, trug man die Kranken auf die Straße hinaus und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.

    Jesus würde heute als „Corona-Leugner“ und unverantwortlicher, unbelehrbarer „Superspreader“ beschimpft, bekäme Hunderte Anzeigen und müßte Tausende Euro an Bußgeldern bezahlen…!

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