Auf dein Wort hin – Betrachtung zum Silvestertag

Aus dem Evangelium nach Lukas, Kapitel 5
Übersetzung: Basisbibel
1 Einmal drängte sich die Volksmenge um Jesus und wollte hören,wie er Gottes Wort verkündete. Jesus stand am See Genezareth.
2 Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und reinigten die Netze.
3 Jesus stieg in eines der Boote, das Simon gehörte.Er bat Simon, ein Stück vom Ufer wegzufahren.Dann setzte er sich und sprach vom Boot aus zu den Leuten.
4 Als Jesus seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: »Fahre hinaus in tieferes Wasser! Dort sollt ihr eure Netze zum Fang auswerfen!«
5 Simon antwortete: »Meister, wir haben die ganze Nacht hart gearbeitet und nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich die Netze auswerfen.«
6 Simon und seine Leute warfen die Netze aus. Sie fingen so viele Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten.
7 Sie winkten die Fischer im anderen Boot herbei. Sie sollten kommen und ihnen helfen. Zusammen beluden sie beide Boote, bis sie fast untergingen.
8 Als Simon Petrus das sah, fiel er vor Jesus auf die Knie und sagte: »Herr, geh fort von mir! Ich bin ein Mensch, der voller Schuld ist!«
9 Denn Schrecken ergriff ihn und die anderen, die dabei waren, weil sie einen so gewaltigen Fang gemacht hatten.
10 So ging es auch Jakobus und Johannes, den Söhnen von Zebedäus. Sie arbeiteten eng mit Simon zusammen. Da sagte Jesus zu Simon: »Hab keine Angst! Von jetzt an wirst du ein Menschenfischer sein!«
11 Da zogen sie die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten Jesus.

Autorin:
Susanne-WalterSusanne Walter, Gemeindereferentin in Filderstadt, verheiratet, vier Kinder

 
Die Predigt:
Auf dein Wort hin

Liebe Leserin, lieber Leser,
 wir sind am Ende des Jahres angelangt und sie lesen in unserem Forum die letzte Predigt in diesem Jahr.
Die Kalender sind voll, wir sind auf der letzten Seite angelangt.
Vielleicht haben Sie auch das eine oder andere Buch in diesem Jahr gelesen.
Schauen Sie mit mir und verschiedenen Büchern zurück auf Ihr Jahr 2017.
 
Zeitung/Zeitschrift
In den letzten Tagen waren die Zeitungen voll von Jahresrückblicken auf die Wirtschaft, das Weltgeschehen und Sport und Kultur.
Wie schauen Sie zurück auf das Weltgeschehen?
Was ist Ihnen im Gedächtnis geblieben? Sind es nur schlechte Nachrichten, oder gibt es auch gute?
 
Sachbuch oder Schulbuch
Wie lief ihr Arbeits- oder Berufsjahr, sind sie zufrieden, wie war ihr Verhältnis zu Arbeits- und Schulkollegen?
 
Krimi
Vielleicht gab es so manch Spannendes in Ihrem Jahr. Wie ging es aus, nahm es ein gutes Ende?
Manchmal waren es vielleicht aber auch Spannungen in menschlichen Beziehungen, die Sie gespürt haben. Was half Ihnen, oder was wünschen Sie sich zur Entspannung?
  
Lexikon
In ihnen steht viel Wissenswertes. Wir können unter bestimmten Stichworten nachschlagen, wenn uns das nötige Wissen dazu fehlt. Welche neuen Erkenntnisse haben Sie in diesem Jahr gewonnen, was haben Sie dazugelernt?
 
Roman
Viele liebe Menschen haben Sie in diesem Jahr begleitet. Vielen Menschen sind Sie begegnet. Zu manchen Menschen ist der Kontakt vielleicht abgebrochen. Lassen Sie die Menschen einen Moment vor Ihrem geistigen Auge vorbeigehen.
 
Reisebuch
Die eine oder andere Reise haben Sie vielleicht in diesem Jahr unternommen. Wohin führte Sie Ihr Weg? Welche Länder, Städte, Orte durften Sie kennenlernen?
 
Märchenbuch
Märchen gehen immer gut aus, welche Märchen haben Sie in diesem Jahr erlebt? Was ist Ihnen gut gelungen? Welche schönen Erinnerungen haben Sie?
 
Witzebuch
Was hat Sie in diesem Jahr zum Lachen gebracht?
 
Vereinsmitteilungsheft oder Kirchenanzeiger
In Vereinen und der Kirchengemeinde erleben wir so einiges miteinander. Was ist Ihnen in Erinnerung geblieben von ihrem Engagement in einem Verein oder der Kirchengemeinde?
 
Geschichtsbuch
Welche Geschichten, die Ihr Leben in diesem Jahr schrieb, sind noch nicht vorgekommen?

Leeres Buch
Keine einzige Seite ist beschrieben. Vielleicht gibt es auch in ihrem Leben etwas, das sie nicht aufschreiben wollen oder können?
 
Bibel
In ihr sind den Menschen damals und uns heute Worte zugesagt, die uns Mut machen wollen, trösten, begleiten. So auch die Erzählung für den heutigen Sonntag. Sie sind frohe Botschaft für unser Leben.
 
Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen – auf dein Wort hin, wollen wir die Netze noch einmal auswerfen. Das sagt Simon zu Jesus, nachdem sie die ganze Nacht gefischt haben und die Netze leer geblieben sind. Entweder war Simon so verzweifelt, dass ihm alles egal war, oder er hat gespürt, dass von Jesu Wort eine solche Faszination und Kraft ausgeht. Eine Kraft auf die er vertrauen kann und will. Simon hatte Jesus in sein Boot – ein Bild für sein eigenes Leben – einsteigen lassen. Jesus ist mit ihm auf das Wasser des Lebens hinausgefahren. Simon wagt es, sich auf das Wort einzulassen, das ihm Jesus zusagt. Vorerst ohne Absicherung – einfach nur auf SEIN Wort hin. Reich beschenkt, fährt er mit seinen Freunden ans Ufer zurück.
 
Wo haben Sie dem Wort Gottes vertraut und sind reich beschenkt ans Ufer zurückgefahren?
 
Simon ist nicht nur reich beschenkt ans Ufer zurückgefahren. Es hat sich in seinem Leben etwas Entscheidendes verändert.
Fürchte dich nicht!
Hat ihm Jesus zugesprochen.
 
Fürchten wir uns nicht, uns auf Neues, auf Veränderung einzulassen. Fürchten wir uns nicht, die Worte, die uns zugesagt sind, zu hören und hinein in unser alltägliches Leben wirken zu lassen.
Auf SEIN Wort hin, dürfen auf wir den nächsten Schritt auch ins neue Jahr wagen. So wünsche Ich Ihnen einen guten Weg ins neue Jahr 2018!
 
Zum Weiterdenken ein Gedicht von Sr. Marcella Welte OSB
 
Auf dein Wort hin, Herr,
haben Menschen das Sinnlose gewagt,
sie haben Anfänge gesetzt,
die von vornherein
zum Scheitern verurteilt schienen.

Auf dein Wort hin, Herr …
das allein war der Weg und die Brücke,
die Richtung und das Licht,
das Tragende und das Sichere,
wo alles zu wanken
und zu zerfließen schien.

Auf dein Wort hin
baute Noah die Arche,
und sie trug ihn
über den Spott seiner Zeitgenossen,
noch bevor sie ihn
über das Wasser trug.

Auf dein Wort hin, Herr,
ging Abraham fort in das fremde Land.
Noch weiter ging er fort,
als er aufstand,
um den Sohn zu opfern,
und die Verheißung
in deine Hand zurücklegte.

Auf dein Wort hin
ging Mose zum Pharao,
er sprach zu denen,
die Ohr und Herz verschlossen.
In deiner Kraft
führte er das Volk
heraus und hindurch,
auch wenn es nicht wollte.
In deiner Kraft
verkündeten die Propheten das Wort,
das du auf sie gelegt hattest,
auch wenn niemand sie hören wollte.

Auf dein Wort hin
kehrten einige zurück aus Babel
in das Land der Verheißung.
Sie hofften wider jede Hoffnung
auf das Kommen deines Reiches.

In deiner Kraft
überwand Judith die Macht des Bösen.
Sie wagte ihr Leben für die Brüder
und löste sie
aus Knechtschaft und Verfremdung.
Auf dein Wort hin, Herr,
sprach Maria ihr Ja
am Morgen der Verkündigung
und am Abend des Kreuzes.
In ihr traf sich
das Ja aller Gerechten
seit Anbeginn der Welt,
und das Ja aller Bereitschaft
bis zur Vollendung der Welt.

Auf dein Wort hin
warf Petrus das Netz aus
und empfing Fülle und Verheißung.
In deiner Kraft
ging er über das Wasser
und ließ sich führen,
wohin er nicht wollte.

Auf dein Wort hin, Herr,
verließen die Zeugen der alten Zeit
und die Zeugen unserer Zeit
ihr Leben,
und fanden es neu in dir.
In deiner Kraft
werden die Boten nicht müde,
dein Wort
in die Verschlossenheit der Welt zu tragen,
auch wenn niemand
auf sie hören will.
 
Auf dein Wort hin
und in deiner Kraft
dienen sie, wo jeder nur das seine sucht,
vertrauen sie, wo andere aufgeben,
kämpfen sie, wo kein Vorteil zu erwarten ist,
verzeihen sie, wo Feindschaft über sie fällt,
glauben sie, wo alles verzweifelt,
hoffen sie, wo nichts mehr zu hoffen ist,
lieben sie, wo niemand liebt.
In deiner Kraft und
auf dein Wort hin, Herr.

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